Der Kronenpinguin (Eudyptes sclateri) ist die am wenigste bekannte und untersuchte Pinguinart der Welt. Sie brütet ausschließlich auf den Bounty- und Antipoden-Inseln in Neuseelands subantarktischer Region, im Verbund mit der östlichen Variante des Felsenpinguins (Eudyptes filholi). Beide Arten erlebten anscheinend massive Populationsrückgänge seit den 1970er Jahren, wobei die Ursachen für diese Rückgänge weitgehendst unerforscht bleiben. Ansteigende Ozeantemperaturen werden als mögliche Erklärung aufgeführt, wobei allerdings die Datengrundlage für solche Rückschlüsse gering ist. In welchem Maß industrielle Fischereiaktivitäten zu der schwierigen Lage beider Pinguinraten beitragen ist unklar. Das gleiche gilt für die Stabilität der Bruthabitate besonders auf den Antipoden-Inseln, wo in jüngerer Vergangenheit Landerosion als potenzielle Gefährdung der Pinguinkolonien wurden. Beide Faktoren könnten durch Regulation und Land-Management adressiert werden. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Tawaki Projekt sollen in einem mehrjährigen Projekt die Bestände gezählt und die Ernährungsökologie der beiden Arten untersucht werden. Eine erste Expedition fand Ende 2022, weitere sollen folgen.

 

White, J., T. Mattern, K. Pütz, H. Mattern, D. Houston, R. Long, B.C. Keys, U. Ellenberg & P. Garcia-Borboroglu (2023) Plumage colour aberrations in erect-crested penguins (Eudyptes sclateri) on Antipodes Island. Notornis 70: 143-146